12/05 Professoren sind schlechte Lehrer

Die neue HIS-Studie bringt es wieder ungeschminkt an den Tag: Die Lehre an unseren Hochschulen bleibt schlecht.

Unsere Universitäten stellen noch fleißig von Diplom- auf Bachelorstudiengänge um und deshalb sind die Zahlen noch nicht aussagekräftig. Bei den Fachhochschulen hingegen sieht es anders aus, dort ist der Bachelor weitgehend eingeführt und der Lehrauftrag steht im Mittelpunkt.

Die gute Nachricht zuerst: Die Abbruchzahlen an den Fachhochschulen sind von 39% auf 19% gesunken, bravo! Die Startschwierigkeiten sind überwunden, jetzt beginnt der Alltag. Die Wirtschaftler stehen mit einer Abbruchquote von 11% gut da, aber in den wichtigen MINT Fächern sieht es nach wie vor prekär aus. Von den Informatikern mit 27% bis zu den Elektro- und Bauingenieuren mit 36% Abbruchquote sind alle Ergebnisse mangelhaft. Die HIS-Studie spricht folgerichtig von veralteter Lehrkultur. Hier versagen also die Professoren. Anstatt ihren Lehrauftrag zu erfüllen, und nur dafür wurden sie eingestellt, fügen sie unserer Gesellschaft volkswirtschaftlichen Schaden zu. Hier sollte man über Konsequenzen nachdenken.

Der Student kann daran kurzfristig nichts ändern. Ihm kann man nur zu einer achtsamen Studienwahl raten und dazu, alle Vorbereitungskurse mitzumachen, regelmäßig in die Tutorien zu gehen, die Sprechstunden in Anspruch zu nehmen und, last but not least, die finanzielle Situation so zu regeln, dass er sich aufs Studium konzentrieren kann.

© Carl Schroebler

Lit.: HIS-Studie 3/2012: Die Entwicklung der Schwund- und Studienabbruchquoten an den deutschen Hochschulen

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